Passive Dehnübungen
Sensibilitätsstörungen, Taubheit oder Kribbeln in den Armen oder Händen deuten auf ein Problem mit den Nervenbahnen hin. Die für die Arme zuständigen Nerven (im Bild gelb dargestellt) laufen von den Halswirbeln aus zwischen Schlüsselbein und Rippen hindurch in die Arme. Durch eine dauerhafte, nach vorne gebeugte Arbeitshaltung am PC kann sich der freie Platz unter dem Schlüsselbein verkleinern und es entsteht Druck auf die hier verlaufenden Nerven und Blutgefäße. Dies ist die häufigste Form des sogenannten Thoracic Outlet Syndrome.
Die aktiven Dehnübungen reichen oft schon aus, um geringe Beschwerden zu beseitigen. Die wichtigsten drei Übungen sind auf dem Bild rechts dargestellt (Übung drei nur mit dem Kopf schräg nach hinten).
Tritt keine Besserung ein, können Sie den rot markierten Bereich ober- und unterhalb des Schlüsselbeins mit den Fingern oder einem abgerundeten, länglichen Gegenstand (z.B. einem Massagestäbchen) passiv dehnen. Versuchen Sie, für mindestens zehn Sekunden Druck auf den Bereich hinter dem Schlüsselbein auszuüben. Bewegen Sie dabei leicht den Arm, um die effektivste Stellung zu finden. In der Anfangszeit sollten Sie sich dabei von einer Physiotherapeutin unterstützen lassen. Dieses Dehnen der Bänder ist die einzige Maßnahme, die bei der Behandlung meines RSI-Syndroms eine sofortige, deutliche Verbesserung gebracht hat. Das unangenehme Gefühl, den eigenen Unterarm die ganze Zeit irgendwie zu spüren, obwohl man ihn überhaupt nicht belastet, ist zwar häufig nach einigen Stunden oder Tagen wiedergekommen, aber die beschwerdefreien Zeiten zwischen dem Dehnen wurden immer länger.
In Ausnahmefällen ist eine Operation möglich. Sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt.